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Kinderschutzbund fordert eine echte Lernmittelfreiheit!

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Bildung muss kostenfrei sein, niemand darf benachteiligt werden!
 

Der erste Schultag ist in vielen Familien kein Freudentag, sondern von Geldsorgen überschattet. Zahllose Kinder starten bereits benachteiligt und abgehängt in die Schulzeit.

 

Auch mit Blick auf deutlich gestiegene Kosten fordert der Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz eine echte Lernmittelfreiheit. „Bildung muss komplett kostenfrei sein, damit auch Kinder aus Familien mit geringem Einkommen eine Chance haben“, sagt der Landesvorsitzende Klaus Peter Lohest. Der Kinderschutzbund verweist auf die Mittel aus dem Bildungspaket: Kinder, die Sozialleistungen beziehen, bekommen 174 Euro pro Schuljahr für den persönlichen Schulbedarf – davon 116 Euro am Anfang des Schuljahrs. Das soll genügen für eine „angemessene“ Ausstattung, u.a. mit Schulranzen, Sportzeug, Stiften, Füller, Heften, Taschenrechner, Bastelmaterial, heißt es beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

 

Was die Einschulung wirklich kostet, hat der Sparkassen- und Giroverband zusammengerechnet: 970 Euro geben Eltern im Schnitt aus. Die Sparkassen denken dabei auch an Turnbeutel, Turnschuhe, Trinkflasche, einen Schreibtisch „ohne viel Schnickschnack“ und natürlich die obligatorische Schultüte mit Füllung. Und es wird teurer, berichtet das Statistische Bundesamt. Demnach haben sich die Preise für Papierprodukte wie Schulhefte und Zeichenblöcke im Jahresvergleich um 13,6 Prozent erhöht, für Füller, Stifte und Farbkästen sind 7,6 Prozent mehr zu bezahlen – deutlich mehr als die Inflationsrate.

 

„Die Mittel aus dem Bildungspaket sind ein Witz“, sagt der Kinderschutzbund-Vorsitzende. „So werden die Ungleichheiten im Bildungssystem vom ersten Schultag an zementiert.“ Wer verhindern will, dass Kinder aus armen Familien systematisch abgehängt werden, muss alle für den Schulalltag nötigen Materialien kostenfrei zur Verfügung stellen, ist sein Appell an die Landesregierung und alle politischen Akteur*innen in Rheinland-Pfalz.

 

Pressemitteilung Kinderschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz vom 29. August 2023.