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Aktionswoche der Kindertagespflege vom 09.-15. Mai 2022

Foto: Sonja Wudel

WARUM TAGESMUTTER? - Prolog

 

Wir haben Sonja gefragt, warum sie Tagespflegeperson geworden ist. Hier ihre Antwort:

 

"Ich bin selbst Mutter und suchte eine berufliche Neuorientierung. Da ist die selbstständige Tätigkeit als Tagesmutter eine ideale Chance für mich gewesen. Ganz ohne grundlegende Voraussetzungen ist das natürlich nicht möglich. Der Qualifizierungskurs ist kompetenzorientiert und hat mir als Quereinsteigerin geholfen, mich auf die Arbeit mit den Kindern und Eltern einzustellen. Im Kurs werden auch rechtliche und finanzielle Details besprochen. Diese Aspekte spielen eine wichtige Rolle und müssen vor dem Schritt in die Selbstständigkeit abgewogen werden.

Kinderbetreuung mag einfacher erscheinen, als sie tatsächlich ist. Die Herausforderung dabei ist, kein Kind (auch nicht mein eigenes) zu vernachlässigen. Ich betreue als Tagesmutter täglich 5 Kinder und muss fähig sowie bereit sein, allen Kindern die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen und dabei die kindlichen Bedürfnisse zu erkennen und richtig einzuschätzen. Auch meine eigene körperliche und mentale Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle.

Zusammenfassend sind es diese Vorteile, die mich überzeugt haben:

  • freie Zeiteinteilung
  • Zuhause arbeiten
  • Beruf mit Familie und Freizeit vereinbaren
  • die Arbeit mit und für Kinder ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft."

 

Foto: Sonja Wudel

DIE RÄUME

Sonja nutzt für die Betreuung "ihrer" 5 Kinder die Nebengebäude ihres Hauses. Bevor die ersten Kinder eintreffen zeigt sie uns ihre Kindertagespflegestelle.

 

  • Die RÄUME sind KINDGERECHT geplant und bieten vielfältige Möglichkeiten. Auf die Mädchen und Jungen wartet Spiel- und Beschäftigungsmaterial, welche dem Entwicklungsstand und den pädagogischen Anforderungen hinsichtlich des Alters der Kinder gerecht werden. Sonja berichtet uns, dass sie Spielsachen, Bücher, Musikinstrumente, Knete, Magnete und Materialien für Rollenspiele regelmäßig austauscht, um das Angebot interessanter zu machen.

 

  • Wichtig ist es für sie auch, in die SICHERHEIT der Räume zu investieren. Gefahrenquellen sind durchdacht und auf das Minimum reduziert. Steckdosenschutz ist genauso selbstverständlich wie das Treppenschutzgitter an der Außentreppe, Sicherheitsgriffe an Balkontüren und Fenstern, die Schubladensperren in der offenen Küche und der Kantenstoßschutz an den Fensterbänken.

 

Unser erster Eindruck: Jede Menge „RAUM“ und ein wundervoller Ort für Kinder!


 

Foto: Sonja Wudel

ANKOMMEN

Bei Sonja werden die Kinder zwischen 07.30 und 08.30 Uhr gebracht.

 

Schon bei der Begrüßung spüren wir die entspannte Atmosphäre. Sonja empfängt jedes Kind, indem sie sich zu ihm herunterbeugt, mit ihm spricht und es so schon auf den gemeinsamen Tag vorbereitet.

Als um 08.30 Uhr alle Kinder da sind, startet das gemeinsame Frühstück. Jedes Kind hat einen festen Platz am Tisch, alle decken ihn zusammen. Die Kinder holen aus dem eigens für sie eingerichteten Unterschrank in der Küche Teller, Löffel, Lätzchen und tragen sie zum Tisch. Hier hat jedes Kind eine individuelle Trinkflasche. Die Kinder wissen genau wem welche Flasche gehört. Die großen Kinder helfen den Kleinen.

 

Ein guter Start in den Tag!


 

Foto: Sonja Wudel

SPIELEN - Drinnen & Draußen

Im großen WOHN-SPIELRAUM ist viel Platz fürs Malen, Basteln, Bauen und Kneten.

 

In der integrierten, kindgerechten KÜCHE üben die Kleinen Behältnisse zu öffnen und zu schließen, Dinge zu entnehmen und einzufüllen.

 

In Sonjas GARTEN gibt´s eine einladende Spielecke, die mit Spielzeug, Fahrzeugen, einer Schaukel, Rutsche und Trampolin ausgestattet ist. Hier wird gematscht und experimentiert, gehüpft und balanciert, gerannt und Fangen gespielt. Spielerisch entwickeln und festigen sich so die motorischen Fähigkeiten der Kinder. 

Selbst gezogene Pflänzchen werden täglich von der kleinen Truppe unter Sonjas Anleitung gepflegt. Die Kinder erleben so das Wachsen und Reifen der Früchte.

 

 

 

 

 

 


 

Foto: Sonja Wudel

RUHEN & SCHLAFEN

Wo so viel gespielt und gelernt wird, dürfen auch die Ruhephasen nicht zu kurz kommen. Kindern im Tagesablauf entspannte Ruhephasen und Schlafmöglichkeiten zu bieten, ist gar nicht so einfach.

 

Alle Kinder gehen nach dem gemeinsamen Mittagessen gegen 11.30 Uhr selbstständig ins eigene Bettchen. Sonja hat hierbei eine feste Routine. Die Gleichförmigkeit hilft den Kindern verlässlich dabei, sich zu entspannen und zu schlafen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Foto: privat

ABHOLZEIT & ELTERNGESPRÄCHE

In der Regel werden die Kinder zwischen 14:30 Uhr und 15:30 Uhr abgeholt.

Wenn der Tag gut war, übergibt Sonja das Kind beim ABHOLEN mit einem entspannten und fröhlichen: „Heute war alles super, wir hatten einen schönen Tag“, ansonsten berichtet sie von den kleinen Abweichungen, z.B. das Kind konnte nicht schlafen oder hat schlecht gegessen. Uns fällt auf, dass das Kind immer ins Gespräch einbezogen wird.

 

Darauf später angesprochen erzählt uns Sonja: "An diesem Punkt helfe ich dem Kind dabei, gewissermaßen den Kreis zu schließen. Es kann so reibungslos von einer Alltagssituation – dem Alltag bei mir in der Kindertagespflegestelle – zur anderen – dem Alltag in seiner Familie – hinübergelangen. Gelegentlich bleiben die ELTERN etwas länger, um sich mit mir noch über verschiedene Themen austauschen. Dann setzen wir uns in den Spielraum, während das Kind dort wie gewohnt weiterspielen kann. Auch hier sorgen wir dafür, dass sich das Kind nicht ausgeschlossen fühlt, wenn die Erwachsenen über seinen Alltag reden."

 

Ein kurzweiliger Tag geht zu Ende.

In der Theorie war es uns schon lange klar, jetzt durften wir es in der Praxis erleben:

  • Kindertagespflege ist anspruchsvoll
  • Kindertagespflege ist eine (mindestens) ebenbürtige Alternative zur Kita
  • Kindertagespflege ist bunt!

 

Danke für die tollen Einblicke, Sonja!


 

Stammtisch der Kindertagespflegepersonen Mai 2022 - Foto: KSB Ahrweiler

EPILOG

  • In Deutschland betreuten zum Stichtag 1. März 2021 über 43.000 Kindertagespflegepersonen fast 166.000 Kinder. Beide Zahlen steigen stetig.
  • Im Kreis Ahrweiler waren es zur gleichen Zeit 38 aktive Kindertagespflegepersonen und 141 Kinder. Die Nachfrage ist grundsätzlich höher als die Anzahl der verfügbaren Betreuungsplätze.

 

Unsere "Tagespflegebörse" findet in Kooperation mit dem Kreisjugendamt Ahrweiler statt. Die Tagespflegebörse ist eine

✅Beratungsstelle für Eltern, Kindertagespflegepersonen sowie Interessierte an der Qualifizierung. Unsere Fachberaterin bietet umfassende

✅Hilfestellung zu allen Fragen rund um die Kindertagespflege und übernimmt im Auftrag die

✅passgenaue Vermittlung. Jährliche

✅Qualifizierungskurse, regelmäßige

✅Fortbildungen und

👌Stammtische runden das Angebot ab.